Früher war alles besser.
Interessante These.
Und obwohl man sie auf den ersten Blick irgendwelchen unzufriedenen Omas und Opas zuordnen würde, meine ich das gar nicht ... ich meine die Jugend.

Was alles gepostet wird, auf den öffentlichen Sprücheseiten und auf geschaut.com, ist verschieden; aber immer wieder kommen Aussagen wie "Warum wollten wir unbedingt erwachsen werden?" oder "In der Kindheit war alles einfach, jetzt ist das Leben furchtbar!", zumindest sinngemäß. Stimmt das? Das ganze Gejammere von "Ich will nochmal Kind sein" und "Die Jugend ist so furchtbar schlimm"?

Ich glaube, wir alle haben unsere ganz persönlichen Erinnerungen an Kindheit, und bei den allermeisten sind es wohl überwiegend die Schönen. Als Kind ist man sorglos, man denkt nicht an Zeit, außer dass man zum Mittagessen daheim sein soll, und die wichtigsten Entscheidungen waren wohl, welche Kassette man heute zum Einschlafen hört. Wir alle wollten groß werden, ja, aber die meisten von uns haben ihre Kindheit trotzdem gelebt, wie man sie leben sollte. Wie sieht es heute aus? Sind wir unglücklich?

Ich bin es nicht. Und schaut euch um: Die meisten anderen sind es auch nicht, jedenfalls nicht als Grundsituation. Das Bedauern des eigenen Zustandes wiederum finde ich ziemlich traurig - die Jugend versinkt in Selbstmitleid, ist leider so, ein Anteil zumindest. Ja, wir haben Liebeskummer, ja, das Erwachsenwerden ist schwer, ja, es gibt Zoff und Scheitern. Aber ist unser Leben schlimm? Genießen wir keine Freiheiten? Machen wir nicht erste Erfahrungen, wie das erste Date und den ersten Kuss, Partys, ersten Alkohol, eigene Unternehmungen? Ist das nichts wert?

Ich finde es einfach schade, wenn manche von uns nur in tiefem Selbstmitleid versinken, als wäre ihr Leben zu Ende, weil sie keine Kinder mehr sind. Ich glaube, wenn man sie letzten Endes vor die Wahl stellen würde - die wenigsten würden wirklich wieder 6 oder 7 Jahre alt sein wollen, weil es einfach zu viel gibt, das sie an ihrem jetzigen Leben insgeheim schätzen und genießen. Es gibt Menschen, denen geht es echt mies, auch unter uns Jugendlichen. Welche mit familiären Problemen, Menschen, die keine Liebe bekommen, welche, die misshandelt wurden, ihre Eltern verlieren. Die dürfen sagen "Es ist alles scheiße!", oder "Mir gehts dreckig, ich kann nicht mehr!", ja. Aber ein Großteil von uns sollte einfach lernen, Kind zu sein, wenn er Kind ist, und älter zu werden, wenn er älter wird, anstatt durchgehend nur zu jammern.

Alles zu seiner Zeit im Leben, Kind sein und älter werden.
Bedauernswert, dass das manche nicht bergreifen.

Liebe Grüße, RENESMEEH